NÜRNBERG. Anlässlich der jährlichen Verbandstagung der bayerischen Fleischerinnung in Nürnberg feierten Diakon Stefan Helm und Pfarrerin Sabine Behrendt vom kda gemeinsam mit rund 50 Vertreterinnen und Vertreter der Zunft in der Kirche St. Sebald Gottesdienst. Er stand unter dem Motto „Miteinander sind wir stark“ und stellte das Thema Gemeinschaft in den Mittelpunkt.
Handwerk in der Bibel fest verankert
Gerade die handwerklichen Berufe sind in der Bibel fest verankert. So war nicht nur Jesus wie sein Vater Josef vermutlich Zimmermann, daneben gab es Zeltmacher, Weberinnen oder Bäcker.
Die Fleischer werden zwar nicht explizit erwähnt, wie Helm in seiner Zusammenschau zu Beginn des Gottesdienstes zu berichten wusste. Doch Fleisch zu schlachten und zu verarbeiten war zu biblischen Zeiten mit besonderer Ehre verbunden, denn es gehörte zur Aufgabe der Priester und Familienvorsteher.
Gemeinsam die Herausforderungen meistern
Seit Jahrhunderten ist das Fleischerhandwerk längst ein eigener Berufszweig. Aktuell steht es vor weitreichenden wirtschaftlichen Herausforderungen. Neben dem Konkurrenzkampf mit Discountern um Preis und Qualität bereitet den Metzer*innen vor allem der Nachwuchsmangel Sorgen. Um diese Herausforderungen anzugehen, ist für viele einzelne Betriebe der Zusammenschluss in ihrer Innung wichtig. Deren Aufgabe besteht darin, die beruflichen Interessen zu vertreten, den Nachwuchs im eigenen Bildungszentrum auszubilden, sich fachlich oder betriebswirtschaftlich zu beraten und das Miteinander zu fördern.
Viele Glieder, ein Leib
Darauf ging Behrendt in ihrer Predigt ein und griff im Anschluss an den ersten Korintherbrief das Bild vom Körper und seinen Gliedern auf. Der wirtschaftlichen Dynamik begegne jeder Innungsbetrieb unterschiedlich, so wie sich jeder Körperteil unterschiedlich bewegt. Und doch bedarf es letztlich der Zusammenarbeit aller, damit die aktuellen Herausforderungen gemeistert werden können. Zwar habe jeder Betrieb unterschiedliche Schwerpunkte und Stärken, sei aber für das Ganze gleich wichtig und unentbehrlich.
Im beruflichen Alltag lassen sich die handwerkliche und die christliche Gemeinschaft nicht trennen. Denn jeder Christ bleibt auch am Ort seiner Arbeit Christ. Der christliche Glaube an Gott kann gerade hier gelebt werden und Kraft für Herausforderungen geben.