COBURG. Beim ökumenischen politischen Nachtgebet in der Nikolauskapelle interpretieren kda-Sozialsekretär Frank Meixner und der Vertreter der altkatholischen Gemeinde Eduard Adam die Jahreslosung für 2019: “Suche den Frieden und jage ihm nach.” (Psalm 34Vers 15)
Ideen bringen den Frieden voran
Hinter dem Wort Schalom, Friede, steht ein gutes Leben für alle. Eine politische Herausforderung. Das wird beim Nachtgebet deutlich. „Die Hartz IV Regelungen schaden dem sozialen Frieden“, so Frank Meixner in seinem Beitrag. Die Veranstalter spitzen das Psalmwort zu und überlegen gemeinsam mit den Teilnehmenden Ideen, die den sozialen Frieden im Land voran bringen: Die Würde jedes Menschen achten, die Arbeit und den Arbeitenden wertschätzen, Mitbestimmung in Betrieben einfordern, Tarifverträge und faire Löhne aushandeln, ein solidarisches, gerechtes und ökologisch förderliches Steuersystem in Deutschland zu schaffen, die gerechte Besteuerung aller Einkunftsarten und hoher Vermögen, Armen echte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, ökologischer und solidarischer wirtschaften über alle Grenzen hinweg und Bildung jedem ermöglichen.
Den Psalm lebendig werden lassen – gemeinsam
Die Ideen klingen sozialromantisch. Aber sie gründen auf der Erfahrung, dass Gesellschaften sich nur auf Dauer erhalten können, wenn die Lebenschancen der Menschen nicht extrem ungleich verteilt sind. „Sozialer Frieden ist nicht vom Sofa aus nicht zu erreichen“, sagt Eduard Adam. Und das wussten schon die biblischen Psalmbeter. Deshalb fordern sie auf – diesem Ziel des Friedens nachzujagen. „Wer den Frieden sucht, wird den anderen suchen“, heißt es in einem Gedicht des Religionsphilosophen Schalom Ben Chorin. Der soziale Friede ist alleine nicht zu schaffen. Es braucht Menschen in unseren Gemeinden, in der Gesellschaft, in Politik und in der Wirtschaft – lokal und global, die sich dem Ziel Frieden zu schaffen und zu bewahren mit Mut und Hoffnung annehmen. So wird das Psalmwort der Jahreslosung lebendig.
Text: Norbert Jungkunz
Titelbild: Eduard Adam und Frank Meixner beim sozialpolitischen Nachtgebet in der Kirche. (Foto: kda)