Selig

Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden.
Mt. 5 Vers 6

Dieser bekannte Vers ist Teil der Seligpreisungen. Wir finden sie in der Bergpredigt Jesu. Für viele klingen die Seligpreisungen ein wenig rätselhaft. Zum einen klingt der Begriff selig für unsere Ohren ungewohnt. Setzen wir stattdessen den Begriff glücklich ein, wird es schon verständlicher.

Und auch, warum werden die Probleme und Herausforderungen vorangestellt und man soll sich auch noch darüber „freuen“?

Nun, das beschreibt meiner Meinung nach menschliche Realitäten. Man lebt eben nicht unbelastet in watteweichen Schallschutzräumen. Jede und jeder bringt eigene Herausforderungen mit. Es beschreibt unsere Ausgangslage. In diesem Zusammenhang gibt es ein pädagogisches Sprichwort, das mir in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen sehr wertvoll geworden ist: „dort anfangen, wo die Gruppe, respektive der oder die einzelne steht“. Das gilt selbstverständlich genauso für uns selbst. Wünsch dir was gibt es nicht, denn dann redet und handelt man schnell einmal an seinen eigenen Bedürfnissen, oder denen anderer Menschen, vorbei.

Im zweiten Teil des Bibelverses lesen wir: „denn sie werden gesättigt werden“. Die Worte weisen uns visionär in die Zukunft. Heute nennen wir das Ziele beschreiben oder Leitbilder entwickeln. Wir werden angeregt, zu unserem Leben und unserem Tun eine Einstellung bzw. Haltung zu entwickeln, die eine positive Entwicklung begünstigt. Nehmen wir uns also hin und wieder Zeit und werfen einen wohlwollenden Blick in unsere Zukunft.

Es lohnt sich ganz bestimmt.

René Steigner, Arbeitsseelsorger und Diakon, Regionalstelle Nürnberg

Bild: Pixabay

Geistliches

Meldungsarchiv

Vorheriger Beitrag
Kommentar: „Zeit ist Geld“
Nächster Beitrag
Arbeitszeit: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?

Ähnliche Beiträge