Zu Besuch in der Biomilchstraße 1

ANDECHS. Die Mitarbeiter*innen des kda Bayern besuchten gemeinsam die Andechser Molkerei Scheitz, die zu 100% biologische Kuh- und Ziegenmilch verarbeitet. Im Gespräch mit Geschäftsführerin Barbara Scheitz wurde schnell deutlich, wie wichtig dem Unternehmen eine Gesamtsicht auf Umwelt, Tier und Mensch ist. Beim Betriebsbesuch bekamen die Mitarbeitenden des kda einen Einblick in die Erfolge, aber auch Herausforderungen einer solchen nachhaltigen Lebensmittelproduktion.

Das Natürliche natürlich belassen

Im oberbayrischen Wallfartsort Andechs steht in der Biomilchstraße 1 die Andechser Molkerei Scheitz. Getreu dem Motto „Das Natürliche natürlich belassen“ werden hier qualitativ bestmöglich erzeugte Bio-Milchprodukte hergestellt. Rund 50% der deutschen Biomilch wird in Bayern produziert. Bundesweit beträgt der Anteil an Biomilch nur rund 3 %. „Da ist doch noch Luft nach oben“, erklärte Geschäftsführerin Barbara Scheitz im Gespräch. Sie ist vom bio-logischen Denken und Handeln vollkommen überzeugt. Es brauche ein Umdenken, und das fängt für sie beim Verbraucher an der Ladentheke an.

Nicht nur glückliche Tiere, sondern glückliche Menschen

Für die Andechser Molkerei Scheitz steht fest, dass auch sie ihren Teil zu einem verantwortlichen Umgang mit Umwelt, Tier und Mensch beitragen möchte. So wird nur biologische und gentechnikfreie Milch verwendet. Aber auch die Verbrauchertransparenz spielt für das Unternehmen eine große Rolle. Bereits seit 2008 kann man über die Eingabe des Mindesthaltbarkeitsdatums im Internet nachvollziehen, wo die Bio-Milch für das jeweilige Andechser Molkerei Produkt herkommt. Dies bedeutet, dass es eine gute Beziehung zu den einzelnen der rund 630 Bauern braucht, die die Molkerei beliefern. Schließlich kann nun jeder, statt mit der Molkerei in Kontakt zu treten, direkt beim Landwirt nachfragen. Vielleicht gibt es deshalb noch keine Nachahmer in der Branche, so die Vermutung der Geschäftsführerin.

Sinn-volle Arbeit

Der Blick auf den Menschen setzt sich in der Molkerei auch in Bezug auf die Mitarbeitenden fort. Für Barbara Scheitz ist der Sinn einer Arbeit besonders wichtig. „Wenn Sie etwas leisten, was auch anderen nützlich ist, dann macht Ihre Arbeit für Sie Sinn. Sie bringt Ihnen Freude und Zufriedenheit.“ Dass dies in ihrer Molkerei so ist, davon ist die Geschäftsführerin überzeugt.
Dies bedeutet allerdings nicht, dass hier antiquiert gearbeitet würde. Stattdessen fanden die Mitarbeitenden des kda Bayern eine moderne Fertigung vor und waren beeindruckt von der Technik 4.0, die im Hochregallager eingesetzt wird.

Es gibt noch viel zu tun

Für ihr umfassendes Engagement ist die AndechserMolkerei Scheitz dieses Jahr mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden. Trotzdem sieht Barbara Scheitz ihren Familienbetrieb noch längst nicht am Ende der möglichen Entwicklungen. Sie möchte vielmehr den eingeschlagenen Weg der Nachhaltigkeit weitergehen und ausbauen. Gerade das Thema biologisch-abbaubare Verpackung, so wurde im Gespräch deutlich, ist eines, auf das sie noch keine befriedigende Antwort hat.

Diakon Stefan Helm bedankt sich bei Barbara Scheitz für die interessanten Einblicke in ihr Unternehmen und ihre Überlegungen zur Nachhaltigkeit.
Foto: kda Bayern
Betrieb, Ökologie

Meldungsarchiv

Vorheriger Beitrag
“Einmal die Woche macht er blau” – Friseurwallfahrt
Nächster Beitrag
Der kda auf der Betriebsräte-Messe in Nürnberg

Ähnliche Beiträge