Ein ökumenischer Pilgertag auf dem Jakobusweg

SCHWEINFURT. OCHSENFURT. Erneut wurde eine Gruppe der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) bei ihrem Pilgertag auf dem Fränkischen Jakobusweg spirituell begleitet von Sozialsekretärin und Pilgerbegleiterin der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, Evi Pohl.

Reden und Schweigen

Die Frauengruppe, dieses Jahr von zwei Männern verstärkt, setzte ihr jährliches Jakobuswegteilstück von Eibelstadt nach Ochsenfurt in ökumenischer Verbundenheit Ende Juli fort. Die Teilnehmenden kamen aus Schweinfurt Stadt und Land sowie aus der Rhön.
Die Einstimmung auf das „Beten mit den Füßen“ begann mit einer Morgenandacht und der Erteilung eines Pilgersegens in der St. Nikolauskirche in Eibelstadt. Der Weg durch die Weinberge wurde im Schweigen fortgesetzt. In Sommerhausen führte uns der erste Weg, inzwischen wieder mit Stimme, zum Friedhof mit seinen über 400 Jahre alten Arkaden nebst einer seltenen, sehr gut erhaltenen Friedhofskanzel aus Sandstein.

Geschichte auf dem Weg

Als höchst beeindruckendes Kleinod erwies sich im Ort die Marienkapelle, die früher die jüdische Synagoge war.
Frau Gerth, die die Marienkapelle betreut und sie liebevoll als „Kapelle der Religionen“ ausgestaltet hat, gab uns spontan eine Erläuterung der Innenausstattung, die neben christlichen Symbolen auch heute noch Teile der alten Synagoge enthält. Sie stellte uns die von ihr geschaffenen Kunstwerke im „Garten der Religionen“ vor, die allesamt in biblischen Geschichten verwurzelt sind. Weitere Werke stellen Symbole anderer weltweiter Religionen dar. Anschließend waren wir zur Mittagsrast im Schatten dieses feinen kleinen Gartens eingeladen.

Bei sehr schwül-warmem Wetter ging es auf dem Jakobusweg, der sich dann mit dem Weg „Via Romea“ überschnitt und zugleich auch der Main-Rad-Weg ist, weiter nach Ochsenfurt. Angekommen in der kath. Pfarrkirche St. Andreas, genossen wir deren Kühle und Ruhe. Mit einer Abschlussandacht und der persönlichen Segensweitergabe endete unser Pilgerweg.
Am Ende stellten wir fest, dass es ein außergewöhnlich interessanter Pilgertag war, der durch die Künstlerin, Frau Gerth, auch noch einen interreligiösen Akzent bekam.
Es hat sich wieder einmal gelohnt, als Pilger*in, als Fremde*r, unterwegs zu sein und Gastfreundschaft genießen zu können.

Titelbild: Die Pilgergruppe unter Begleitung von Evi Pohl auf ihrem Weg von Eibelstadt nach Ochsenfurt. (Foto: kda Bayern)

Frauen, Auszeit, Gesundheit, Zeit, Arbeitnehmende, Kirche

Meldungsarchiv

Vorheriger Beitrag
Von Nürnberg in die Welt – Betriebsbesuch im Frachtpostzentrum
Nächster Beitrag
Solidarität mit den Beschäftigten von Kennametal Widia

Ähnliche Beiträge