„Ein schwarzer Tag für die GALERIA-Beschäftigten“

NÜRNBERG. Zwei Wochen früher als gedacht schließt die Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof in der Nürnberger Königstraße. Am Samstag, den 17. Juni 2023 ist der letzte verkaufsoffene Tag. Bundesweit standen zuletzt noch 41 GALERIA-Filialen auf der Schließliste. „Wir denken heute an all die Menschen, die jetzt in eine unsichere Zukunft gehen. Es ist ein schwarzer Tag für die GALERIA-Beschäftigten“, sagte Pfarrer Dr. Johannes Rehm, Leiter des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt der evangelischen Kirche in Bayern.

Die Mitarbeitenden des kda in ganz Bayern unterstützen die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof schon seit vielen Jahren. Dabei ist dem kda wichtig, dass wirtschaftliche Fehlentscheidungen und verpasste unternehmerische Innovationen nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden ausgetragen werden.

Die Galeria-Betriebsrätin Nadira Ramulic aus Nürnberg sagte dem kda bereits im Frühjahr: „Ich bin seit 33 Jahren im Unternehmen. Es ist sehr traurig, was hier passiert. Dass das von heute auf morgen einfach hingeschmissen wird, dass der Mensch einfach nichts mehr zählt, das ist sehr traurig.“

„Bundesweit streicht Galeria mehr als 4.000 Stellen. Da verlieren Menschen, die teils Jahrzehnte für das Unternehmen tätig waren, ihre Lebensgrundlage. Gerade die Älteren finden nicht so leicht eine neue Stelle“, so Johannes Rehm. Der Investor René Benko müsse endlich in die Modernisierung seiner Warenhäuser investieren, damit den Mitarbeitenden nicht bald schon wieder die nächste Pleite droht. Galeria sei nach dem Insolvenzverfahren gerade einmal mit einer Million Euro Eigenkapital ausgestattet. Für das Warenhaus der Zukunft gebe es gute Konzepte, es müsse aber auch genügend Kapital geben, so der evangelische Pfarrer.

Politik, Solidarität, Konflikt

Meldungsarchiv

Vorheriger Beitrag
Brennpunkt Bürgergeld: Rückblick auf das Podium beim Kirchentag
Nächster Beitrag
Glaube im Job: Großer Andrang im Workshop „Bete und arbeite“

Ähnliche Beiträge