Eine begnadete Netzwerkerin in der Arbeitswelt geht in den Ruhestand

SCHWEINFURT. Sozialsekretärin Evi Pohl geht nach 21 Jahren Tätigkeit für den kda Bayern im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg in den Ruhestand. „Sie waren eine begnadete Netzwerkerin und pflegte regelmäßige Kontakte zu großen und kleinen Betrieben in der Region Schweinfurt und weit darüber hinaus, die unsere Kirche ohne Sie nicht gehabt hätte.“ Mit diesen Worten würdigte der Leiter des kda Bayern, Pfarrer Dr. Johannes Rehm, den Einsatz von Evi Pohl bei einem gutbesuchten Gottesdienst in der Schweinfurter Gustav-Adolf-Kirche am Freitag, dem 4. November.

Sozialsekretärin Pohl bedankte sich in ihrer Predigt auch ausdrücklich für die Gastfreundschaft der Betriebe. Sie warnte vor einer weiteren Ausdünnung der Evangelischen Arbeitnehmerarbeit, denn: „Wer nahe bei den Menschen sein will, der muss dahin gehen, wo Menschen ihre Arbeits- und Lebenszeit verbringen.“

„Eine Institution verlässt den kda“

Beim anschließenden Empfang dankte Pfarrer Heiko Kuschel stellvertretend für den engagierten Einsatz von Frau Pohl im Dekanat Schweinfurt. So hob die Synodalin Frau Renate Käser hervor: „Evi Pohl war da für die, denen es gut tut, jemanden an der Seite zu haben.“ afa-Bezirksvorstand und Landesvorstandsmitglied Klaus Rieth würdigte Evi Pohl als Frau der direkten und klaren Worte, mit der eine Institution den kda verlassen würde nach vielen Jahren als Sozialsekretärin an der Geburtsstätte der kirchlichen Industrie- und Sozialarbeit in Bayern.

Beruf als Berufung gelebt

Ursula Kress vom Oberkirchenrat der württembergischen Landeskirche erlebte Evi Pohl als „Übersetzerin zwischen West- und Ostdeutschland“ und hob hervor: „Betriebsarbeit tut jetzt not. Kirche kann sich von diesem Arbeitsfeld nicht verabschieden.“ Der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Gutgesell von ZF Aftermarket erinnerte in seinem Grußwort an den ökumenischen Betriebsrätekreis als an eine „…tolle Plattform des Erfahrungsaustausches“. Der katholische Betriebsseelsorger Peter Hartlaub betonte, dass Evi Pohl ihren Beruf als Berufung gelebt habe: „Die gemeinsamen Tätigkeiten waren getragen von der gemeinsamen Basis einer Parteilichkeit für die kleinen Leute. Eine Zukunft der Kirche weg von den arbeitenden Menschen führt weg vom Evangelium und ist deshalb der falsche Weg.“

Kämpferin mit aufrichtigem Gemüt

Die sozialwissenschaftliche Referentin des kda Nina Golf bezeichnete in ihrem Grußwort ihre langjährige Kollegin als eine „Kämpferin“. Diakon Klaus Hubert, der die Vertretung von Frau Pohl übernimmt, versprach, dass er an der Wirksamkeit von Evi Pohl anknüpfen wolle, die Respekt, Wertschätzung und Verantwortung in der Region gezeigt habe. Der kda-MAV-Vorsitzende Diakon Ulrich Gottwald lobte die Aufrichtigkeit von Evi Pohl, die sich in einem offenen Ohr sowie einem offenen Mund erwiesen habe. Der Coburger Sozialsekretär Frank Meixner überbrachte Grüße von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für soziale Fragen sowie von der afa Thüringen. Der Siemens-Betriebsrat Oliver Sitzmann resümierte seine Erfahrung nach manchen Stellenabbaurunden: „Die längere ökonomische Vernunft sitzt bei den kleinen Leuten.“

Zum Abschied gab Evi Pohl Dr. Rehm ihre Arbeitsseelsorgerweste zurück als öffentliches Zeichen, dass sie nun aus dem Dienst als Arbeitsseelsorgerin des kda Bayern ausscheidet.

Foto: kda Bayern

 

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