„Jetzt heisst es loslassen“

HEILSBRONN. Zwischen „es wird mir schwer fallen, aufzuhören“ bis „Ich zähle die Tage – nach mir die Sintflut“ gab es alle Facetten von Gefühlen in Bezug auf den bevorstehenden Ruhestand: Beim Seminar im Religionspädagogischen Zentrum (RPZ) tauschten sich 15 angehende Rentnerinnen und Rentner über ihre Erfahrungen, Befürchtungen, Wünsche und Pläne in Bezug auf den Übergang aus dem Erwerbsleben aus.

„Alles ganz bewusst ein letztes Mal machen“

Aus ganz Bayern und aus den unterschiedlichsten Berufen kamen die Teilnehmenden: Erzieherin, Qualitätsprüfer, Personalrätin, IT-Programmierer und Betriebsrat, Küchenmeisterin und Pflegeschulleiter… Die Herausforderungen, denen sie gegenüber stehen, ähneln sich dennoch: Wo und wie wollen wir wohnen, wird es finanziell reichen, werde ich noch genug Kontakte und Anregungen haben, wieviel Struktur und wieviel Seele baumeln brauche ich? Über Befürchtungen sprechen, aber auch Ideen sammeln und sich darüber austauschen, wie lange gehegte Wünsche Realität werden können, dazu war Zeit im Seminar. Genauso blickten die Teilnehmenden wertschätzend auf ihre Berufsbiographie zurück und überlegten, wie sie den Abschied von den Arbeitskolleg*innen gestalten möchten.

„Ein Lebensabschnitt der viele Chancen bietet“

Manche könnten sich auch vorstellen, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten, „aber zu meinen Bedingungen“, wie es ein Teilnehmer ausdrückt. Am besten wäre es, „einen sanften Übergang statt einer krassen Kante“ als Einstieg ins „dritte Lebensalter“ zu haben, formuliert es eine andere Teilnehmerin. Sie habe ihre Arbeitszeit im Vorfeld reduziert, und das tue ihr gut, sagt sie.

Ruhestand – wie geht´s weiter? Intermezzo-Treffen in Nürnberg am 09. Mai 2020

Im Verlauf des Seminars wurde deutlich, dass „in Ruhestand gehen“ ein Prozess ist, in dem man/frau ganz individuell verschiedene Phasen durchläuft. Deshalb wurde vor Ort die Idee geboren, zeitversetzt zum Seminar „Ruhestand im Blick“ jedes Jahr kurze Zwischentreffen für die Teilnehmer*innen anzubieten. Diese sollen in der Nürnberger kda-Zentrale stattfinden und die Möglichkeit bieten, sich von 11 bis 15 Uhr über die Entwicklung auf dem weiteren Weg beim Ausstieg aus der Erwerbsarbeit auszutauschen und sich in praktischen Fragen kollegial zu beraten. Einladung und Programm dazu finden Sie demnächst auf unserer Internetseite unter Termine. Anfragen bei Roland Hacker und Hanna Kaltenhäuser.

Rente, Alter

Meldungsarchiv

Vorheriger Beitrag
Das Existenzminimum bleibt antastbar
Nächster Beitrag
Mit „1+1“ unterwegs…in der Jugendwerkstatt Erlangen-Nürnberg

Ähnliche Beiträge