Ein Reisesegen auf dem Weg durchs neue Jahr

„Pass auf dich auf!“ „Vergiss das bitte nicht!“ „Und bestell doch noch Grüße von mir!“ Solche Sätze werden einem gerne einmal zum Abschied nach einer dicken Umarmung und vor dem Winken mitgegeben. So könnte man auch den Satz lesen, den Paulus zum Ende seines Briefes an die Korinther schreibt:

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1.Korinther 16,14)

Letzte Sätze sind ja welche, die besonders hängen bleiben sollen. Deswegen werden sie zum Schluss gesprochen, damit sie auch ja nicht vergessen werden. Als Jahreslosung steht dieses Schlusswort nun am Anfang, damit es uns auf unserem Weg durch dieses Jahr begleite, damit wir es in unseren Herzen hin und her bewegen, es bei unserem Tun und Lassen bedenken.

Wie aber ist dieses Wort zu begreifen? Wie kann alles, was wir tun, in Liebe geschehen? Es ist wohl die Besonderheit dieses Wortes, dass das eben nicht so klar ist. Es ist kein „Vergiss das nicht!“, nicht so präzise und doch ausreichend, um Orientierung zu geben. Wir haben eine Vorstellung, wie das mit der Liebe aussehen könnte und wie nicht. Und wir werden unsere Erfahrungen sammeln, wo unser Tun in Liebe geschieht und wo unser Tun eher lieblos aussieht.

Noch viel wichtiger jedoch ist das, was dieses Wort eben auch aussagt. Es ist kein Appell oder Auftrag zum Schluss, sondern ein Reisesegen, ein im besten Sinne frommer Wunsch: „Alles, was ihr tut, möge in Liebe geschehen.“ In der Liebe, in der wir uns eingebettet wissen dürfen, in der Liebe, aus der wir unsere Liebe schöpfen. „Alles, was ihr tut, möge in Gottes Liebe geschehen.“

Das wünsche ich Ihnen zum Start dieses Jahres, am Fließband und Krankenbett, in der Werkstatt und Backstube, in Küche und Stall, am Steuer und im Lager, am PC und vor dem Laptop, in Sitzungen und Seminaren, in Uniform und Anzug. Alles, was Sie in Ihrem Beruf tun, möge in Gottes Liebe geschehen.

Pfarrer Peter Lysy, Leiter kda Bayern

Bild: JamesBrey / Getty Images Signature via Canva

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