Wertschätzende Personalführung im Handwerk

MÜNCHEN. LÜNEBURG. Vertreter von Handwerk, Kirche und Gewerkschaft haben die Bedeutung von Tariflöhnen betont. Neben einer guten Qualifizierung und Würdigung durch Vorgesetzte zähle die Tarifbindung zu den wichtigsten Kriterien für gute Arbeit, sagte die Leiterin Handwerkspolitik beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Anna Dollinger, am Freitag in Lüneburg.

Tarifbindung wichtig

Allerdings fielen im Handwerk nur noch 30 Prozent der Beschäftigungen unter die Tarifbindung, kritisierte sie. Das Handwerk könne bei der Sinnhaftigkeit der Arbeit punkten, weniger jedoch mit Blick auf Einkommen und Arbeitsintensität. Dollinger sprach bei der Bundestagung der Arbeitsgemeinschaft „Handwerk und Kirche“.

Der Vorsitzende der evangelischen Arbeitsgemeinschaft, Dieter Vierlbeck, warnte vor einem weiteren Aufweichen. Er betrachte mit großer Sorge, dass es immer weniger tarifgebundene Betriebe gebe. In der Folge müssten zunehmend Diskussionen über einen Mindestlohn oder eine Mindestausbildungsvergütung geführt werden.

Wertschätzung unabhängig von Leistung

Bei der Tagung zum Thema „Wertschätzende Personalführung“ warnte auch der Lüneburger evangelische Regionalbischof Dieter Rathing davor, dass immer mehr Menschen das Gefühl hätten, mit ihrem Anliegen oder ihrer politischen Meinung kein Gehör mehr zu finden. Wichtig sei eine Wertschätzung von Menschen unabhängig von ihrer Leistung.

Neuer Vorstand gewählt

Bei der diesjährigen Bundestagung der Arbeitsgemeinschaft Handwerk und Kirche wurde der Vorstand turnusmäßig neu gewählt. Dieter Vierlbeck wurde in seinem Amt als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft von der Delegiertenversammlung bestätigt. Claus Dreier wurde zum neuen theologischen Vorsitzenden gewählt. Er tritt die Nachfolge von Prof. Axel Noack an, der nach vielen Jahren an der Spitze der Arbeitsgemeinschaft sein Amt niederlegt hat. Vom kda Bayern engagiert sich Diakon Stefan Helm auch auf Bundesebene.

Titelbild: Die neu gewählten Mitglieder des Arbeitsbereichs Kirche und Handwerk in Deutschland (v.li.n.re.): S. Helm, T. Queck, C. Dreier, K. Albers-Joram, D. Vierlbeck, E. Schuh, H. Kluth, A. Braßler (Foto: Annelies Bruhns)

Gerechtigkeit, Alter, Führungskräfte, Arbeitnehmende, Kirche, Betrieb, Handwerk

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