Kürzlich hatte mein Sohn Konfirmation. Ein erhebendes Gefühl war es, ihn mit einer Schar junger Menschen in die Kirche einziehen zu sehen. Ein erhebendes Gefühl war es, als er in seiner Gruppe am Altar stand, die brennende Konfirmationskerze in der Hand. Ein erhebendes Gefühl war es, ihm die Hand segnend auf die Schulter zu legen, während sein Pfarrer ihm seinen Konfirmationsspruch zugesprochen hat. An was wird er sich erinnern?
Natürlich habe ich auch an meine eigene Konfirmation gedacht. Was ist mir davon in Erinnerung? Und was ist mir im Alltag davon geblieben? Während der Anzug, den ich damals trug, längst nicht mehr in meinem Schrank hängt und die Leonardo-Glas-Kollektion, auf die ich damals besonders stolz war, schon lange anderen Gläsern gewichen ist, ist mir eines geblieben: mein Konfirmationsspruch. „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.“ Dieses Wort aus dem Römerbrief (Römer 12,12) hat mich über die Jahre begleitet, in trüben und in frohen Stunden. Es hat mich auch begleitet auf der Arbeit, gerade, wenn es Not tat, sich zu erinnern, dass ein Gebet etwas ist, was man noch tun kann, wenn dem eigenen Tun Grenzen gesetzt sind.
So ein Konfirmationsspruch kann etwas fürs Leben sein, auch fürs Arbeitsleben. Erinnern Sie sich an Ihren Konfirmationsspruch? Wenn ja, wie hat er Sie in Ihrem Alltag begleitet, wie hat er zu Ihnen auf der Arbeit gesprochen? Wenn nein, dann schauen Sie doch einmal nach in Ihrer Konfirmationsurkunde, in Ihrem Konfirmationsbuch oder fragen Sie in Ihrem Pfarrbüro nach. Es könnte sich lohnen, ein Wort für Ihr Leben wieder zu entdecken, dass Ihnen vor vielen Jahren als Segen zugesprochen wurde. Und wer könnte nicht ein Wort des Segens im Lebens- und Arbeitsalltag brauchen?
Peter Lysy, kda München
(Foto: Bildehagen/Getty Images via Canva)