Kürzlich in einem Gespräch mit einer Gastronomin: „Corona ist das Eine. Aber was uns gerade besonders zu schaffen macht, ist die Unverbindlichkeit der Gäste. Früher konntest du dich darauf verlassen, dass einer kommt, wenn er einen Tisch reserviert. Aber seit wir nach dem Lockdown wieder aufgemacht haben, ist das ganz anders. Viele Leute reservieren bei uns und sagen dann nicht ab. Sie tauchen einfach nicht auf, während wir ihnen den Tisch freihalten und Laufpublikum wegschicken. Die Erfahrung machen gerade nicht nur wir. Das tut richtig weh.“
Unverbindlichkeit kostet den, der sich auf die Zusage eines anderen verlässt. In der Geschichte der Gastronomin wird das allzu deutlich. Ein Tisch, der leer bleibt und keinen Umsatz bringt, verursacht nicht nur materielle Kosten, sondern verstört zwischenmenschlich, irritiert und verunsichert. Ist eine Reservierung noch eine Reservierung?
„Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein.“ (Matthäus 5,37)
Nicht nur in der Gastronomie mag es helfen, sich an dieses Wort Jesu aus der Bergpredigt zu erinnern. Eure Rede sei klar und verbindlich, könnte man Jesu Wort übertragen, nicht nur bei Reservierungen, sondern überall, wo es um das Miteinander zwischen euch geht. Klarheit und Verbindlichkeit schaffen Vertrauen, Unklarheit und Unverbindlichkeit Frust und Verunsicherung. Wer wüsste das nicht?
Peter Lysy, kda München
(Foto: fauxels/ Pexels via Canva)