Nie waren die Zeiten gefühlt so unsicher wie momentan – zumindest seit ich auf der Welt bin. Voller Unsicherheit schauen wir auf die Umsetzung einer Wahl – welche Partei wird mit welcher Partei koalieren? Werden sie die Herausforderungen dieser Zeit meistern können? Pandemie, Arbeitslosigkeit, Zuwanderung, Finanzprobleme, Klimakrise und eine immer größere Kluft zwischen Arm und Reich.
Wird meinen Bedürfnissen auch begegnet? Oder gehe ich am Ende leer aus? Angst kriecht in mir hoch. Kein gutes Gefühl, also verfolge ich voller Sorge die Entwicklungen und die neuesten Nachrichten…
Da erinnere ich mich an eine Aussage von C.H. Spurgeon: „Ängstlichkeit nimmt nicht dem Morgen seine Sorgen, aber dem Heute seine Kraft.“ Wie wahr. Aber wohin mit meiner Ängstlichkeit?
Auch die Israeliten waren voller Furcht. Sie waren Skaven in Ägypten und wurden jahrelang unterdrückt. Endlich hatte Gott ihnen dazu verholfen, Ägypten und damit die Sklaverei zu verlassen. Und dann stehen sie vor einer aussichtslosen Situation: vor ihnen das Meer und hinter ihnen die Feinde und damit der sichere Tod. Im Angesicht ihrer Feinde schrien die Israeliten zu Gott. Mose vertraute auf Gott und das Meer teilte sich vor ihnen.
Gott führt auch uns heraus aus unseren Ängsten. Er steht über allem! Er ist der Schöpfer von Himmel und Erde und von uns Menschen. Er hält alles in seiner Hand. Wenn ich die Perspektive verändere und auf ihn schaue, werde ich ermutigt.
Da bringt mich Luther wieder zum Nachdenken. Denn er sagte: Man soll Gott im Gebet die Not vorlegen, jedoch ihm nicht Maß, Weise, Ziel und Ort vorschreiben. Wirklich wahre Worte, die mir helfen zur Ruhe zu kommen und meine Sorge wirklich an Gott abzugeben.
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei Dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich Dich.“ (Jesaja 41,10)
Ich bin an Gottes Hand. Mit dieser Zusage kann ich voller Zuversicht in die Zukunft schauen, egal, welche Politiker unser Land regieren. Vielleicht sehe ich dann auch immer öfter die Dinge in meinem Leben, für die ich Gott dankbar sein kann.
Carmen Grewing, kda München
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