Daten sind scheinbar gut für das Geschäft. Jedenfalls zahlt es sich für Unternehmen, die viele Kundendaten besitzen, auch finanziell gut aus. Aber auch Daten von Mitarbeitenden vom Gesundheitsprofil bis hin zu Gemütsregungen können für ein Unternehmen sehr interessant sein. Schon bei der Stellenbesetzung werden Daten manchmal mit einbezogen, die nicht im Bewerbungsschreiben, aber an anderen öffentlichen Orten im großen Netzwerk hinterlegt sind.
Will ich, dass meine Chefin, mein Kollege, meine Händler mich besser kennen, als ich mich vielleicht selbst?
Ich denke, es geht nicht darum, was man von mir weiß, sondern wer diese Daten hat, welche Intention damit verbunden ist und was mit meinen Daten passiert. Im Berufsalltag und Privatleben braucht es dazu klare Grenzen.
Du kennst mich und weißt ob ich sitze oder stehe. Du verstehst meine Gedanken sogar aus der Entfernung. Du siehst meine Wege, ob ich gehe oder liege und bist um mich herum. Du kennst meine Worte und Wünsche schon bevor ich sie ausspreche.
Man könnte vermuten, dass diese Worte in Zusammenhang mit großen Internet- und Softwarekonzernen stehen, aber nein, diese Zeilen stammen (etwas sprachlich geändert) aus dem biblischen Psalm 139 der vor über 2000 Jahren geschrieben wurde und beziehen sich auf Gott. Das macht für mich einen gewaltigen Unterschied, denn gekannt werde möchte ich schon. Aber …
- Ich möchte gekannt werden, nicht aufgrund von dem, was ich konsumiere oder poste, sondern, weil ich ich bin und es mich gibt.
- Ich möchte gemocht werden, nicht, weil ich andere like, sondern einfach so, ohne eine Gegenleistung erbringen zu müssen.
- Ich möchte begleitet werden, nicht, um ein Bewegungsprofil zu hinterlassen, sondern um jemanden an meiner Seite zu wissen, der es gut mit mir meint und mich nicht alleine lässt.
- Ich möchte Anteil an der Ewigkeit haben, nicht, weil meine Daten auf einem Speichermedium liegen, sondern weil ich einzigartig und wertvoll bin.
Wenn ich den Psalm 139 lese, dann weiß ich: Ja, es ist gut, dass ich gekannt werde, dass Gott mich kennt.
Schlagen Sie ihn doch einmal in der Bibel nach.
Roland Hacker, kda Bayern
(Foto: Harry Parvin/ canva.com)