Was verbinden Sie mit Brot? Vielleicht ist es der herrliche Geruch, der leckere Geschmack von frischem Brot oder bestimmte Erinnerungen. Brot gehört einfach zu unserem Leben dazu. Heute, am 21. April, ist der „Tag des Brotes“ und in vielen Bäckereien gibt es dazu Aktionen. 3200 Brotspezialitäten werden in Deutschland angeboten und die Deutsche Brotkultur wurde sogar in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Wenn ich an Brot denke, fällt mir sofort das Pausenbrot ein. Doch das traditionelle Pausenbrot im Kindergarten, der Schule oder auf der Arbeit hat es seit der Pandemie schwer. Die Vesperboxen bleiben leer und fristen oft seit Monaten in den Küchenschubladen ihr Dasein. Nicht nur die Art und Weise der Arbeit hat sich für viele Menschen in der Pandemie geändert, auch die Ausgestaltung der Pausenzeiten.
Dabei ist es etwas ganz Besonderes, wenn Menschen in der Pause zusammenkommen, ihre Vesperbrote auspacken, gemeinsam am Tisch sitzen, miteinander essen, reden und lachen. Die Pause ist mehr als nur Zeit der Sättigung und Erholung, sie hat auch eine hohe soziale Funktion. Miteinander Brot zu essen hat zudem etwas Beruhigendes, Heilsames und Friedvolles.
Zusammen reden und essen können wir in diesen Tagen nur noch unter Beachtung von Hygienerichtlinien, also ziemlich eingeschränkt. Aber vielleicht lassen sich solche positiven „Broterfahrungen“ sogar online erleben. Einmal eine Pausenkonferenz per Video einberufen, bei der jeder sein Pausenbrot auspackt und alle miteinander sichtbar essen. Oder sich einmal virtuell mit gemeinsamen Freunden zum Essen treffen.
„Unser tägliches Brot gib uns heute“ (Mt 6,11), heißt es im Vaterunser.
Brot steht hier für das, was es zum Leben braucht oder wie Martin Luther sagte, für alles, was „nottut für Leib und Leben“. Für Leib und Leben braucht es Vieles, das Brot, das ich beim Bäcker kaufen kann, genauso wie das Miteinander beim Essen. In der Zeit für das tägliche Brot kommt beides zusammen.
Roland Hacker, kda Nürnberg
(Foto: kda Bayern)