Im vergangenen Jahr wurde uns einiges abverlangt an Flexibilität und Anpassung. Immer neue Regeln machten die Ausübung unserer Berufe schwierig. Für fast alle bisher eingespielten Abläufe mussten persönliche Risikoeinschätzungen getroffen werden, mancher Arbeitnehmer wünschte sich klarere Ansagen von seinem Chef, aber die Leitenden mussten sich selbst erst orientieren. Selbstständige mussten neue Wege finden und wurden oft trotzdem für Investitionen nicht belohnt und gerieten in Existenznöte.
So viele Fragen stürmten auf uns ein: Kann ich noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren? Wie kann ich mich bei Kundenkontakt schützen? Wie bringe ich meine Ware an Kundschaft, wenn mein Ladengeschäft schließen muss? Lohnen sich Investitionen? Bekomme ich staatliche Unterstützung? Wo finde ich Beratung und verlässliche Informationen?
Manch einer hätte sich einen Leitstern gewünscht, Orientierung und Hilfe in rauen Zeiten.
Die Heiligen drei Könige der biblischen Geschichte sagt man, seien Sterndeuter aus dem Orient gewesen, die sich am Stern von Bethlehem ausgerichtet haben. Heute weiß man, dass es wahrscheinlich kein Komet war, den sie sahen. Zum einen war der Halley´sche Komet zwölf Jahre vor Christi Geburt das letzte Mal zu sehen, zum anderen galten Kometen als Unglücksbringer, man hätte es kaum so aufgeschrieben. Aber eine seltene Konstellation von Jupiter und Saturn könnte es gewesen sein.
Im vergangenen Dezember war sie zur Wintersonnenwende zu sehen, die Annäherung von Jupiter und Saturn, die es so scheinen lässt, als sei es ein einziger besonders heller Stern, der funkelt und einen Schweif hat.
Astrologen waren und sind von einem Zusammenhang zwischen himmlischen Phänomenen und irdischen Ereignissen überzeugt. Man glaubte, wichtige Einschnitte wie das Entstehen großer Imperien oder das Kommen des Messias würde durch Beginn oder Ende eines solchen Himmelszyklus angezeigt.
Egal, ob wir uns dieser Ansicht anschließen, dass unser neues Jahrzehnt eine Zeit großer Umbrüche ist, dass wir eine Zeitenwende erleben, wird niemand leugnen. An unserem Lebensstil muss sich einiges ändern, wenn wir als Gesellschaft überleben wollen.
Der Stern von Bethlehem ist ein symbolträchtiges Bild.
Vielleicht können wir etwas vom hellen Schein der Geburt Gottes unter den Menschen in unseren liebevollen Blick auf den Nachbarn mitnehmen und in unsere Herzen, damit wir bei aller eigenen Sorge nicht hart und verbittert werden. Vielleicht kann uns der Stern von Bethlehem dabei ein Leitstern werden und uns den Weg ausleuchten.
Die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland können Sie nachlesen bei Matthäus im 2. Kapitel und die Melodie zum Lied vom Stern steht im bayrischen Gesangbuch unter Nummer 545:
1.Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg,
führ uns zur Krippe hin, zeig wo sie steht,
leuchte du uns voran, bis wir dort sind,
Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind.
2.Stern über Bethlehem, nun bleibst du steh´n
und lässt uns alle das Wunder hier sehn,
das da geschehen, was niemand gedacht,
Stern über Bethlehem, in dieser Nacht.
3.Stern über Bethlehem, wir sind am Ziel,
denn dieser arme Stall birgt doch so viel!
Du hast uns hergeführt, wir danken dir.
Stern über Bethlehem, wir bleiben hier!
4.Stern über Bethlehem, kehr´n wir zurück,
steht noch dein heller Schein in unserm Blick,
Und was uns froh gemacht, teilen wir aus,
Stern über Bethlehem, schein auch zu Haus!
Dietlinde Peter, kda Nürnberg
(Titelbild: kda Bayern)