Als mein Mann kürzlich einen operativen Eingriff im Krankenhaus vornehmen lassen musste, durfte ich ihn aufgrund Corona ja gar nicht erst mit in das Krankenhaus begleiten. Auf der Heimfahrt mit dem Auto fiel mir ein, dass ich bei einem früheren Besuch in dieser Klinik im dortigen “Raum der Stille” den vertrauensgebenden Psalm 91, 11 „Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie Dich behüten auf all Deinen Wegen“ am Fenster entdeckt hatte.
Kaum dass ich wieder zuhause angekommen war, habe ich dieses Foto meinem Mann noch vor seiner Operation zugeschickt, um ihm damit Mut zu machen und seine Aufregung vielleicht etwas zu mindern. Gleichzeitig aber auch, um mir selbst Zuversicht und Hoffnung zum positiven Ausgang des ärztlichen Eingriffs zuzusprechen. „Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie Dich behüten auf all Deinen Wegen“. Mir persönlich gibt dieser Psalm Mut, Kraft und Zuversicht im Vertrauen auf Gottes Hilfe und Gnade.
Wie schnell bringt eine Krankheit, ein Unfall oder ein unvorhergesehenes Ereignis unsere „heile Alltagswelt“ durcheinander. Plötzlich funktioniert das Familienleben nicht mehr wie gewohnt. Das Fehlen am Arbeitsplatz gibt einem ein schlechtes Gefühl gegenüber den Kolleg*innen, die jetzt auch noch die Vertretung übernehmen müssen, obwohl sie ohnehin schon viel zu viel zu tun haben. Man bangt um die vollständige Genesung und sieht, wie verwundbar und unsicher letztlich unser Leben doch ist.
Der Glaube an Gottes Liebe und Gnade ist für mich eine wichtige Kraftquelle, um wieder zurück auf einen zuversichtlichen Lebensweg zu finden.
Apropos Lebensweg: Auch unseren beiden Töchtern haben wir diesen Psalm jeweils zu Beginn ihres Lebensweges als Taufspruch mitgegeben. Uns als Eltern gibt er Hoffnung und Zuversicht auf einen Lebensweg „unter Gottes Liebe und Gnade“ für unsere Kinder.
Ruth Kugler, kda Schweinfurt
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